Warum ein geologischer Kajakführer?
Während einer Paddeltour auf der 450 km langen Weser gibt es viel zu entdecken: Romantische Altstädte umgeben von schöner Natur, die gerade im Weserbergland, tolle Aussichten bietet. Nicht nur die Städte haben eine Historie. Auch die Landschaft, durch die man sich bewegt, erzählt eine Geschichte, die bis in das Erdzeitalter der Trias vor etwa 250 Millionen Jahren zurückreicht.
An der Oberweser begegnet man z.B. dem Muschelkalk, der vor ca. 240 Millionen Jahren in einem seichten und warmen Binnenmeer am Rand eines damaligen Festlandausläufers (Rheinische Masse) abgelagert wurde. Paddelt man weiter, überwindet man locker 100 Millionen Jahre Erdgeschichte: Ein Stück östlich von Porta Westfalica haben Saurier in der Unterkreide (vor ca. 140 Mio. Jahren) ihre Fußspuren an einem Sandstrand hinterlassen.
Auf dem Weg nach Bremen zeugen riesige Findlinge und Dünen von den letzten Eiszeiten und somit von der jüngeren geologischen Vergangenheit. Die Landschaften an der Unterweser ermöglichen es sogar, Geologie quasi live zu beobachten: Die Marsch ist noch immer Setzungsprozessen unterlegen; die Sedimente der Watten im Bereich der Außenweser werden durch Strömung und Gezeiten ständig umgelagert.
Wieso nun in Porta Westfalica ein Strand war und wie Gletscher riesige Blöcke Granit aus Skandinavien mitbrachten, erfahrt ihr in diesem Kajakführer. Die Paddeltour durch die Erdgeschichte beginnt in Hannoversch Münden an der Oberweser und folgt flussabwärts dem abnehmenden Alter der Ablagerungen an Mittelweser und Unterweser bis nach Bremerhaven.
Wo die Gesteine zu finden sind und wo ihr übernachten könnt, zeigt euch die Karte auf der Startseite dieses Projekts. Die Routen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten sind grün markiert und mit dem Fahrrad in max. einer Stunde zu erreichen. Infos zum Fahrradverleih findet ihr dann im entsprechenden Text.
Zum Schluss noch ein Tipp: Druckt euch die Stratigraphische Tabelle aus, dann fällt es leichter, den Überblick über die verschiedenen Alter der Gesteine zu behalten. Die Kompaktversion gibt es im pdf-Format (Seite 6). Wer die ausführliche Ausgabe bevorzugt, bekommt sie hier: Deutsche Stratigraphische Kommission.