Die Altmoränenlandschaft und Dünengebiete in der Mittelweserregion wurde bereits früh für den Sand- und Kiesabbau erschlossen. Diese Materialien werden beispielsweise für den Straßenbau verwendet. Auch entlang der Autobahn 27, die ab Achim in etwa parallel zur Weser verläuft, findet man häufig Baggerseen, die für den Bau ebendieser ausgehoben wurden und sich anschließend mit Wasser füllten. Dieses Kapitel behandelt das Thema allgemein und bezieht sich nicht speziell auf einen Aufschluss.
In Niedersachsen und Bremen werden etwa 40 Mio. Tonnen Sand und Kies pro Jahr benötigt, wobei sich Kies eher an Flussläufen von z.B Weser, Leine und Oker findet ². Sandvorkommen sind über das gesamte Bundesland verteilt, allerdings ist nicht jeder Sand für jeden Verwendungszeck geeignet. Kommen zum Beispiel viele alkalische Anteile vor wie im nordöstlichen Niedersachsen, ist der Sand für die Herstellung von Beton nur bedingt geeignet ². Die alkalischen Anteile setzten komplexe Lösungsvorgänge (Alkali-Kieselsäure-Reaktion) in Gang, die die silikatischen Quarzkörner angreifen und auf Dauer zu einer Instabilität des Betons führen. Man spricht daher umgangssprachlich auch von „Betonkrebs“.
Der hohe Bedarf an Kiesen und Sanden kann zum Großteil von den Entnahmestellen im Bundesland gedeckt werden, lediglich beim Kies besteht ein Defizit, das über Importe aus anderen Bundesländern und dem europäischen Ausland ausgeglichen werden muss ¹. Abhängig von der Geologie ergibt sich, dass Quarzsande (wie bspw. Dünensand) den geringsten Anteil (1,5 %) der Fördermenge ausmachen. Kies und Kiessande stellen etwa 30 % und den größten Anteil hat Sand mit knapp 69 % ¹.
Dabei wird der meiste Kies und Sand (knapp 60 %) als Füllmaterial für den Straßen- und Tiefbau verwendet und ein Drittel wird zu Betonerzeugnissen. Sonstige Verwendungen (z.B. Kalksandstein, Hochbau) stellen < 10% dar ¹.
Sand ist ein begehrter Baustoff. Wie im vorigen Kapitel erwähnt, eignet er sich besonders gut, da der enthaltene Quarz sehr verwitterungsbeständig ist. An der Mittelweser finden sich viele (ehemalige) Entnahmestellen. Beispielsweise befindet sich bei Nienburg eine Entnahmestelle, in der Sand per Nassbaggerei gewonnen wird. Bei Verden wird Sand trocken und direkt an der Oberfläche abgebaut. Durch den Abbau hat sich auch der Naturraum verändert – auf diesen Flächen fehlt Vegetation, sodass auch der Fauna ein Habitat fehlt. Durch die neu entstandenen Wasserflächen der Nassbaggerei entsteht zudem eine höhere Verdunstungsrate, die, wenn die Grube Kontakt zum Grundwasser hat, ein Ungleichgewicht in den Wasserhaushalt bringt, das mit vielfältigen Maßnahmen ausgeglichen werden muss.
Um Baustoffherstellung etwas nachhaltiger zu gestalten, wird zunehmend versucht Kiese auch aus Bruchstein zu gewinnen und vor allem Bauabfälle zu recyceln. Letztere werden zwar wieder aufbereitet, erfüllen aber nicht die höchsten Qualitätsstandards ¹ und können demnach nur für entsprechende Bauvorhaben genutzt werden.
Nicht nur in Niedersachsen wird Sand abgebaut. Weltweit werden riesige Mengen dieses Rohstoffs benötigt. Innerhalb der Gruppe von Rohstoffe, die der Erde entnommen werden (Erze, Kohle, Salze etc.) stellen Sand und Kies mit 68%-85% den größten Anteil ³. Überraschend oder nicht? Sand entsteht durch Verwitterung von Gesteinen, was ein langer Prozess ist. Somit ist Sand eine endliche Ressource. Ähnlich wie beim Erdöl hat sich beim Sand-Problem der Begriff „Peak Sand“ gebildet, der aber eher in populärwissenschaftlichen Beiträgen genutzt wird. Auch für den Sand werden neue Entnahmestellen exploriert. So wird z.B. das Material mit Saugbaggern vom Meeresboden heraufgeholt und auf das Festland gespült. Dies hat aber sehr starke Auswirkungen auf die Lebewesen auf und in den oberen Metern des Meeresbodens ³.
Die Strecke vom Campingplatz Fährhaus nach Bremen wird im Folgenden beschrieben: Bis zum WSV Hemelingen sind es 20 km. Hier könnt ihr am Gastanleger einen Zwischenstopp machen. Nach etwa 2 km kommt ihr bei km 362 zum großen Weserwehr in Bremen, welches auch ein Wasserkraftwerk beinhaltet. Wikipedia. Hier könnt ihr schleusen (für Sportboote zum selbst bedienen) oder umtragen. Bis in die Bremer Innenstadt sind es von hier etwa 5 km. Der Weg zum nächsten Campingstopp (Kanu-Verein Tura in der Lesum) ist wieder etwas länger (ca. 26 km vom Wehr aus).
Literatur:
- Langer, A.; Poser, C.; Bödecker, S.; Brinkmann, S.; Caspers, G.; Degen, C.; Hoffmann, M.; Hernandez Diaz, T.; Mandl, J.; Röhling, H.-G.; Westerlage, C. (2012): Rohstoffsicherungsbericht 2012 des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie. Online Aufgerufen im Mai 2017.
- Mandl, J. (2014): Kies und Sand. (Artikel auf der Homepage des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie) Online Aufgerufen im Mai 2017
- Peduzzi, P. (2014): Sand, rarer than one thinks. (Enviromental Development, Bd. 11, pp. 208-218). Online Aufgerufen im Mai 2017