Was ist das denn?
Ein Abstecher an die Lesum lohnt sich, denn hier könnt ihr euch die niedrigste „höchste Erhebung aller Bundesländer“ ansehen. Was in Baden-Württemberg der Feldberg oder in Bayern die Zugspitze ist, ist in Bremen die Erhebung im Friedehorstpark des Stadtteils Burgleseum. Ganze 30 m ü. NHN ragt die Geestkuppe über den Niederungen der Weser und Lesum auf ¹.
Am rechten Weserufer bei Vegesack mündet die Lesum in die Weser. Ein Stück die Lesum flussaufwärts könnt ihr beim Kanu-Verein Tura Bremen e.V. campen, wenn ihr DKV-Mitglied seid. Spaziert ihr von hier Richtung Knoops Park, befindet ihr euch am Fuß der Geestkuppe. Folgt ihr dem Weg direkt am Wasser, habt ihr sie zur Rechten, wo sie teilweise sogar einen Steilhang bildet. Die Ablagerungen stammen aus dem Drenthe-Stadium (ca. 150.000 J. v. h.), als die Eisbedeckung der Saale-Eiszeit ihre größte Ausdehnung erreichte. Es handelt sich um sandigen bis tonigen Geschiebelehm mit gut bis mäßig gerundeten Kiesen ¹, der als Grundmoräne der Gletscher mitgeführt wurde.
Als sich das Eis wieder zurückzog, wurde das Schmelzwasser über das Flussbett der Weser abgeführt, sodass sie sich ihren Weg durch die Moränenlandschaft bahnen konnte. Während der jüngsten Kaltzeit (Weichsel-Kaltzeit) reichte die maximale Ausdehnung (vor ca. 20.000 Jahren) des Eises nur etwa bis zur Höhe Hamburg, weshalb sich aus dieser Zeit keine Grund- oder Endmoränen an der Unterweser finden lassen. Allerdings diente der Fluss während der ausgehenden Weichselzeit ebenfalls als Entwässerungssystem und hinterließ seine mitgeführte Fracht.
Das saalezeitliche Material reicht nur nördlich der Lesum bis direkt an den Fluss. Ebenso wie am östlichen Weserufer zwischen Vegesack und Rekum ¹. Westlich der Weser bzw. südlich der Lesum sind sie von holozänen Ablagerungen Fluss- und Marschablagerungen überdeckt. Zum Teil ist der Geschiebelehm der Saalekaltzeit auch mit holozänen Dünensanden bedeckt, wie beispielsweise an der Mündung der Lesum bei Vegesack ¹. Dieser Sand bildet einen Ausläufer des Dünengürtels, dem ihr schon an der Mittelweser begegnet seid und wurde ebenfalls äolisch transportiert ¹.
Literatur:
- Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (1999): Geologische Karte von Niedersachsen 1:25.000, abgerufen über den NIBIS®-Kartenserver im April 2017.